DON QVIXOTE READYMADE
10 Komponisten
aus verschiedenen Ländern
vertonen 10 Kapitel des Don Quijote
für Sänger, Kontrabass, Gitarre und Live-Elektronik
Ensemble HANAGA
Javier Hagen, Countertenor, Tenor, Elektronik
Aleksander Gabrys, Kontrabass, Elektronik
José Javier Navarro, Gitarre, Elektronik, Audiodesign,
Programming
Cornelius Bohn, Klangregie
Amadis Brugnoni, Klangregie
Maria Azana, Bühne
Werke von:
Chikashi Miyama (JAP) >>
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Francesc Prat (ESP) >>
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Martin Jaggi (CH) >>
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Isabel Klaus (D) >>
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Helena Winkelman (CH) >>
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Javier Hagen (CH/ESP) >>
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Aleksander Gabrys (PL) >>
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André Meier (CH) >>
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José Javier Navarro (ESP) >>
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Leonardo Idrobo (COL) >>
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Sarah Haessig (CH) >>
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Spieldaten:
Basel, Gare du Nord, Bahnhof für Neue Musik -
17./19./20. Jan. 2008
Zürich, Kunsthaus Walcheturm - 7./8. März 2008
Luzern, Theater La Fourmi - 9. März 2008
Visp
(VS/CH), Theater La Poste, Forum Wallis - 31. Jan. 2009
Einführung:
Er ist eine literarische Figur, die weltbekannt wurde und
zahlreiche Künstler zu eigenen Werken angeregt hat: Don
Quixote de la Mancha. Der zweiteilige Roman von Miguel de
Cervantes erzählt von einem verschrobenen Landadligen in
Spanien, der sich nach der Lektüre von Ritterromanen selber
als fahrender Ritter ausgibt und mit seinem Gaul Rosinante
sowie dem "Schildknappen" Sancho Panza für seine imaginierte
Herzdame Dulcinea angebliche Heldentaten und Abenteuer
besteht. Das Buch erschien 1605, wurde als ironische
Zeitkritik aufgefasst und zu einem Klassiker, der heute noch
zu inspirieren vermag: So hat der in Basel lebende Komponist
José Javier Navarro 10 junge, in der Schweiz lebende
BerufskollegInnen verschiedener Nationalitäten beauftragt,
je ein Kapitel des Romans zu vertonen. 10 unterschiedliche
schöpferische Sichtweisen auf die Fantasien und Realitäten
jener Figur, die schon mehr als 400 Jahre existiert, bilden
eine kaleidoskopartige Geschichte - Don Qvixote wird zum
Readymade. Die Geschichte wird erzählt von einem Ensemble
aus einem Sänger, einem Gitarristen und einem
Kontrabassisten unter Verwendung von Elektronik (Live und
Zuspielbänder). Es agiert als ein kleines Ensemble mit einer
Wanderbühne, das in einem intimem Rahmen von Wundern aus
fernen Ländern und vergangenen Heldentaten erzählt.
Presse:
Basellandschaftliche Zeitung:
brillant, entfesselt, toll! - ein herrlicher Abend in der
Gare du Nord
>> ganzer Artikel
dissonanz / dissonance (Schweizer Zeitschrift für Neue
Musik):
>> ganzer Artikel
Schweizer Musikzeitung:
>>
ganzer Artikel
Basellandschaftliche Zeitung, 19. 1. 2008 - Der
Ritter der Phantasie. Musiktheater.
Zehn Komponisten haben zehn Kapitel des „Don
Quijote“ vertont. „Don Qvixote readymade“ heisst das
Puzzle: zu hören in der Basler Gare du Nord. Von
Nikolaus Cybinski Seit genau 403 Jahren
geistert er durch die europäische Literatur und
begeistert seine Leser: Miguel de Cervantes
Saavedras „Don Quijote“, der verarmte Adlige aus der
Mancha. „Zuletzt, da es mit seinem Verstand völlig
zu Ende gegangen, ... deuchte es ihm angemessen und
notwendig, ... sich zum Ritter zu machen und durch
die ganze Welt mit Ross und Waffen zu ziehen, um
Abenteuer zu suchen ...“ Und so reitet er, begleitet
vom Knappen Sancho Panza auf seinem Gaul Rosinante
immer noch durch die literarische Welt, was
Cervantes uns in zwei Büchern erzählt. Der
seit 1999 in Basel lebende Gitarrist und
Audio-Designer José Javier Navarro – 1976 in
Albacete geboren – hat zehn Komponisten eingeladen,
zu zehn ausgewählten Kapiteln Musik zu erfinden;
vorgegeben war dabei lediglich die Besetzung für
Stimme, Kontrabass, Gitarre und Live-Elektronik. Es
komponierten: Chikashi Miyama, Francesc Prat, Martin
Jaggi, Isabel Klaus, Helena Winkelman, Javier Hagen,
Aleksander Gabrys, André Meier, José Navarro und
Leonardo Idrobo. In der Gare du Nord war Premiere,
sie wurde zum erlebnisreichen, fröhlichen
Musikabend. Chikashi Miyama bekam das 1.
Kapitel, in dem Don Quijote den Lesern vorgestellt
wird, und man konnte den liebenswerten Spott des
Autors auch in der Musik hören, schliesslich sogar
sehen, wenn der Held zu elektronischen Klängen mit
einer Wokpfanne als Schild davonreitet. Zuvor wird
der Text durch Dehnung einzelner Vokale herrlich
veralbert, was dem Counter Javier Hagen – nicht nur
in diesem Kapitel – rundum glückte. Francesc Prat
hatte das 3. Kapitel, in dem Don Quijote zum Ritter
geschlagen wird. Er lässt die Musik im Pianissimo
beginnen, Klänge und Geräusche vermischen sich,
doch dann explodiert alles in einem gewaltigen
Fortissimo: Don Quijote ist nun ein Ritter.
Martin Jaggi wählte das berühmte 8. Kapitel mit
den Windmühlen und inszeniert es mit
einfallsreichen Klangeffekten auf der E-Gitarre.
Bedrohung und Entspannung folgen mehrmals
nacheinander, und wilde glissandierende Töne
bündeln sich am Schluss in einem ausgehaltenen
Akkord. Brillant von Navarro gespielt. Isabel Klaus
hatte das 21. Kapitel, in dem Don Quijote auf den
Barbier Mambrin trifft, der seine Barbierschüssel
als Regenhut benutzt. Kontrabass, Stimme und
Elektronik entfalten eine lustige, dann wilde
Klangschlacht, in der der Erzähler zum exzessiv
Singenden wird. Toll gemacht. Helena
Winkelman vertonte das 22. Kapitel, in dem Don
Quijote Unglückliche befreit und sie dorthin
führt, wohin sie gar nicht gehen wollen. Sie setzt
alle Klangmittel ein, entfaltet ein riesiges
Spektakel, gelegentlich einen richtigen Klangkampf
voller Übermut und Gewalt, der jedoch zuletzt durch
die zugespielte Stimme des spanischen Erzählers
eingedämmt wird.Javier Hagen wählte das 10.
Kapitel des 2. Buches, in dem Sancho Pansa Dulcinea
listig verzaubert. Hagen hat es für sich
komponiert, und es lebt von seinem Gesang in allen
Varianten des Ernstes, der Heiterkeit, der Parodie
und des irren Verzücktseins. Eine herrliche Farce.
Und der Kontrabassist Aleksander Gabrys verwandelte
das 12. Kapitel, in dem Don Quijote dem
Spiegelritter begegnet, in eine übermütige Show
mit Tanz, Geschrei, vorlauten Bemerkungen zu Thomas
Mann und Ludwig Wittgenstein und einer ungebremsten
Ausgelassenheit. „Leverkühn ist tot!“ Aber Gabrys
lebt! Und er spielte entfesselt. André Meier
entführt im 22. Kapitel in die tiefe Höhle des
Montesino. Hier ist es dunkel, folglich blieb das
Podium ebenfalls dunkel, und wir hörten eine vom
Tonband zugespielte ruhige, aber auch verwegene
Gitarrenexpedition. José Navarro berichtet im 64.
Kapitel vom Kummer Don Quijotes und gibt ihm mit
Tonbandzuspielung und Kontrabass Ausdruck. Der
Spanier zitiert, unter anderem „Carmen“, führt also
ins Heimatland des Helden zurück, denn dessen Ende
deutet sich in wildem klanglichen Aufbäumen und
einem anonymen Klangrauschen an. Und dann ist der
Tod gekommen. Leonardo Idrobo inszeniert den
Abschied als absurdes, zugleich melancholisches
Klanglamento. Still verlässt Don Quijote diese
Welt. Mit der Wokpfanne vor der Brust und dem
Restspeer in der Linken geht er davon. Was für ein
Abschied! Es war ein herrlicher Abend in der Gare du
Nord. Die Klangregie führte Cornelius Bohn, die
Elektronik besorgte Amadis Brugnoni und die Bühne
hatte Maria Azana eingerichtet.
Projektleitung:
José Javier Navarro
10 COMPOSITORES DE DIVERSOS PAISES
MUSICALIZAN 10 CAPITULOS DE "DON QUIJOTE DE LA MANCHA"
PARA CANTANTE, CONTRABAJO, GUITARRA Y ELECTRONICA EN VIVO
Introducción:
"Don Qvixote readymade" - Una versión dadista/cubista de
"Don Qvixote de la Mancha". El enigmático personaje de
Miguel de Cervantes se convierte en la mirada de 10
compositores de diversos países y es filtrado por sus
culturas. El resultado, un espectáculo calidoscopio donde
todo se mueve alrededor de la fantasía y lo imposible. José
Javier Navarro reúne a 10 jóvenes compositores residentes en
Suiza para musicalizar 10 capítulos de los dos libros
escritos en 1605 y 1615 respectivamente. Esta historia
demente es relatada por 3 músicos en el escenario a modo de
teatro ambulante. Un cantante, una guitarra, un contrabajo y
la fascinante electrónica serán los únicos recursos para
transportar al espectador durante aproximadamente 70 minutos
en el ingenioso mundo de la caballería contemporánea.
Prensa:
Basellandschaftliche
Zeitung:
"brillante, desenvuelto, magnífico! - una preciosa tarde
en der Gare du Nord"
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dissonanz / dissonance (Schweizer Zeitschrift für Neue
Musik)
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Schweizer Musikzeitung
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Ensemble HANAGA:
Javier Hagen, Contratenor, Tenor, Electrónica
Aleksander Gabrys, Contrabajo, Electrónica
José Javier Navarro, Guitarra, Electrónica, Audiodesign,
Programación
Cornelius Bohn, Sonido
Amadis Brugnoni, Sonido
Maria Azaña, Decorado
Programa:
Chikashi Miyama (Japón) >>
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Francesc Prat (España) >>
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Martin Jaggi (Suiza) >>
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Isabel Klaus (Alemania) >>
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Helena Winkelman (Suiza) >>
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Javier Hagen (Suiza/España)>>
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Aleksander Gabrys (Polonia) >>
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André Meier (Suiza) >>
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José Javier Navarro (España) >>
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Leonardo Idrobo (Colombia) >>
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Sarah Haessig (Suiza) >>
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Conciertos:
Basel, Gare du Nord, Bahnhof für Neue Musik - 17./19./20.
Enero 2008
Zürich, Kunsthaus Walcheturm - 7./8. Marzo 2008
Luzern, Theater La Fourmi - 9. Marzo 2008
Visp
(VS/CH), Theater La Poste, Forum Wallis - 31. Enero 2009
Dirección:
José Javier Navarro